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Reisebericht Olhuveli, Süd-Male Atoll

Reiseberichte > Olhuveli

Von Claudia Künzel.

Im Januar 2003 besuchten wir Olhuveli im Südmale-Atoll. Nachdem das Net über diese Insel nicht allzu viel ausspuckte, fuhren wir dort fast jungfräulich hin. Deswegen hier unsere Eindrücke und Erfahrungen:

Erst einmal zum Namen: Seit kurzem lautet der offizielle Name der Insel, Olhuveli Beach & Spa Resort. Die Namensänderung (ehem. Olhuveli View Hotel) entstand aus den betreffenden baulichen Veränderungen (im Detail weiter unten).

Die Ankauft: Das Speedboat legte nach 45 Min. Fahrt am Steg an. Dort warteten ein Rezeptionist, Kofferträger und ein Trommler. Es ist Sitte die „Neuen“ mit rhythmischem Trommeln über den Steg bis zum Strand-Restaurant/Bar zu geleiten. Dort wartete der Begrüßungscocktail und „Jacka“, ein Malediver der für die Guest Relation zuständig ist. Er ist, wie sich später herausstellte, bis auf den Besitzer der Tauchschule und dessen Frau, der einzige auf der Insel der Deutsch spricht, da er zeitweilig in Berlin lebt. Für den Abend vereinbarte Jacka mit uns ein Treffen, um Wissenswertes über die Insel zu erfahren. Es stellten sich dann auch „Bruno“ von der Tauchschule und ein japanisches Mädel vom Wassersportzentrum vor. Sie erzählten uns nacheinander über ihre Tätigkeiten und boten ihre Leistungen an. Ein bisschen wie in der Schule!

Die Insel: Tropfenform, länglich schmal. Sie wird im Gästebereich sehr gepflegt und rein gehalten. Dichte Vegetation - eine kleine Baumschule sorgt für genügend Nachschub. Die Insel ist jedoch nur zu 2/3 nutzbar, da im nördlichen Drittel die Angestellten (Stuff) angesiedelt sind. Die einfachen Hütten sind mit Dreck und Müll umgeben, eine riesige Baustelle (dessen Bauziel uns keiner so richtig sagen konnte) sorgt für Lärm Tag + Nacht. Ein klassisches Umrunden der Insel ist damit ausgeschlossen.

Volltextsuche:

 
Die Superior-/Deluxe-Bungalows: Sie entsprechen weitestgehend den Beschreibungen aus den Prospekten und waren sehr sauber. Die Superior-Bungalows sind in 2-stöckigen weißen Häusern zu meist 6 Einheiten untergebracht, einfacher und schon älter. Die Deluxe-Bungalows sind schöne, mit Holz gestaltete, 4er-Einheiten, ebenfalls 2-stöckig, neuer und anspruchsvoller. Alle Zimmer verfügen über eine „hightech-fernbedienbare“ und programmierbarer Klimaanlage. Aber Vorsicht, der vielleicht erhoffte Blick über den Balkon bzw. Terrasse auf Strand und Meer ist nur von 20-25 Zimmern aus möglich, zu dichte Vegetation verhindert dies. Die Zimmer sind jeweils nach Osten bzw. Westen der Insel ausgerichtet. Wir waren zuerst in einem Deluxe-Bungalow (Nr. 178) im 1. OG auf der Westseite untergebracht, wo uns die Sicht auf Meer und Strand komplett verwehrt war. Auf Nachfrage konnten wir dann in die Nr. 165 (ebenfalls Westseite) wechseln und hatten dann doch noch ein „Zimmer mit Aussicht“ und fast jeden Abend einen atemberaubenden Sonnenuntergang.

Die Wasserbungalows: Völlig neu gestaltet. Die alten Bungis mussten weichen und es entstanden anspruchsvolle schöne Einzelhütten mit garantiertem Blick auf´s Meer. Komfortabel mit großer Veranda und eigenen Liegen, sowie direktem Zugang zum Wasser. Leider erinnern die unendlich vielen Stelzen eher an ein altes Pier.

Die Restaurants:

Lagoon Restaurant/Bar: Wunderschönes Strandrestaurant mit Bar auf einer Terrasse ins Wasser gebaut, alles in Holz, besonders abends mit Dämmerlicht und Kerzen ein romantischer Ort. Wer, so wie wir, keine Vollpension hat, kann dort tagsüber einen Snack zu sich nehmen.

Casurina Restaurant:
Hauptrestaurant, wo Frühstück (08.00 – 10.00 Uhr) und Abendessen (20.00 – 21.30 Uhr) serviert wird. Beim Abendessen wird die Inselidylle jedoch unterbrochen, wenn 250 Gäste zwischen 20.00 und 21.30 Uhr das Buffet stürmen. Das Essen ist reichhaltig, international und sehr, sehr lecker.

Der Spa: Drei Inderinnen bieten ihre Dienste im Bereich Massage, Aromatherapie und anderen angenehmen Dingen an. Der Service wird von den Urlaubern jedoch so gut wie nicht genutzt.

Der Strand: Der Strand wird mehrmals täglich gereinigt, insbesondere nach den Fluten. Dichte Vegetation bietet viel Schatten. Liegen und Strandstühle stehen kostenlos und ausreichend zur Verfügung und trotzdem findet auch hier der allmorgentliche internationale Kampf der Liegenreservierung statt. Die Flut drängt die Sonnenhungrigen teilweise zurück in die Büsche. Der Strand wird dann sehr schmal. Die große Sandbank im Süden (wie vereinzelt noch zu lesen ist) existiert nicht mehr. Sie entsteht zu Teilen nur noch bei starker Ebbe, erlaubt aber dann einen ausgedehnten Spaziergang Richtung Aussenriff. Der Süden bietet den schönsten Teil des Strandes, obwohl auch hier hässliche „Wellenbrecher“ (verwitterte Mauern die das Schrumpfen der Insel verhindern sollen) ins Meer ragen. Sie trüben das Bild einer „Spiegelei-Insel“ erheblich und behindern beim Schlendern am Strand.

Das Wasser: Hier lebt der maledivische Traum wieder auf. In allen Blautönen präsentiert es sich klar und warm, zumeist nur knietief. Eine überdimensionale Badewanne. Dunkle Flächen von Seegrasfeldern sind im Gästebereich so gut wie nicht vorhanden.

Tauchen und Schnorcheln: Der Schweizer „Bruno“ leitet die Tauchbasis Sea-Explorer am Ende des Stegs. Hier ist der Taucher gut aufgehoben. Schönes Hausriff direkt an der Tauchbasis, Ausflüge zu 4 Locations etwa 30 Min. entfernt wurden angeboten. Der Schnorchler findet am belebten Hausriff ebenfalls eine tolle Unterwasserwelt. Im seichten Strandbereich gibt es leider sehr sehr wenig zu sehen. Abends stellten sich meist ein oder zwei Mantas direkt am Steg zur Schau.

Das Wassersportzentrum: Hier bleibt auch kein Wusch offen. Wasserski, Surfen, Kanu, Bananaboat, Catamaran, Kite-Surfen – natürlich mit Kosten verbunden.

Die Gäste: Die europäische Pasta-Nation hat diese Insel fest im Griff, so dass die Angestellten wie selbstverständlich mit „ciao“ grüßen. Emotionale, ihrer Mentalität entsprechende, Ausbrüche sind normal und werden eigentlich nur noch von deren schreienden Kindern übertönt, was teilweise die Ruhe, die man auf einer solchen Insel ja sucht, beeinträchtigt. Gefolgt von den Japanern, die meist unauffällig umherhuschen, stellen die übrigen Nationalitäten eine Minderheit dar. Insgesamt ein familiäres Publikum zwischen 25 – 50, auch mit Kleinkindern.

Das Personal: Stets freundlich, höflich und aufmerksam. Sprechen englisch (und ital.) und erfahren in einem Plausch gerne mehr über ihre Gäste. Das Trinkgeld für Tischkellner und Zimmerreinigung wird im Voraus erwartet, ca. $10,-/Woche!

Die Preise: Die unangenehm hohen Preise auf den Malediven sind bekannt, aber manchmal trotzdem schmerzhaft. Nur ein Beispiel: Die geliebten Butterkekse für zwischendurch werden im Shop für schlappe $ 8 angeboten, aber die klauen einem dann sowie die frechen Raben aus dem Rucksack. Noch ein Beispiel: 1 Apfel, eine geviertelte Scheibe Ananas und ein Hauch von Papaya = Fruit-Platter für $10. Nicht dass man jetzt sagt, über den Daumen sind das € 10,-. Bei einem Kurs von 1:1,4 ergibt das € 14, und im Sinne der guten alten D-Mark sind das ganze 28 !!! Das tut weh.

Der Rest ist üblich:
Cola: $3,60 / Wasser $3,50 / Bier ab $4 (viel Auswahl) / Cocktails ab $8 / Mittagessen im Restaurant $10-20
Spa: 50 Min. Massage $52
Tauchen: 6 Tage no Limit incl. Ausrüstung $365
Kanu 1 Stunde $10

Auf alle Preise kommen noch 10 % Charge dazu. Jeden Abend zwischen 18.00 und 20.00 Uhr war Happy-Hour an der Lagoon-Bar auf der Terrasse. Jedoch nur auf alkoholische Getränke und brachte 20 %.

Fazit ^

Eine Insel die mit Service, Sauberkeit und gutem Essen Eindruck macht. Der maledivische Traum einer Paradiesinsel will hier aber einfach nicht aufkommen. Die hässlichen Mauern im Wasser und der dreckige, unschöne Teil der Insel im Norden lässt das nicht zu. Wer die Malediven kennt, weiß dass dies auch anders geht. Und dann stimmt auch der Preis. Natürlich muß sich jeder selbst sein Bild machen und die Geschmäcker sind nun mal Gott sei Dank verschieden. Wir würden die Insel nicht nochmal besuchen.


Und Ihr Bericht? ^

Interessante Berichte, vielleicht sogar mit Photos, sind jederzeit willkommen und werden hier gerne veröffentlicht. Bitte einfach eine eMail an bericht@malediven-online.de. Ich melde mich umgehend.
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